Ein Kammerspiel mit Musik
Aufführungsdauer: 1 Stunde 20 Minuten (mit Pause: + 15 Minuten)
Angelika Kirchschlager als Bertha von Suttner
Erwin Steinhauer als Alfred Nobel
(c)Daniela Matejschek
Die Baroness Bertha von Suttner (1843–1914) stand in der gesellschaftspolitischen Arena Europas als Pazifistin und Bestseller-Autorin durch ihren Roman Die Waffen nieder. Alfred Nobel (1833–1896), ein schwedischer Chemiker, Entdecker und Einzelgänger, war nicht nur der Stifter des nach ihm benannten Preises, sondern auch ein eminent reicher Waffenfabrikant.
Die beiden höchst unterschiedlichen Temperamente verband starke Zuneigung. Ein Flirt in Paris war 1875 von Bertha abgebrochen worden – doch eine fortdauernde Intimität spricht sich weiterhin subtil in ihren Briefen aus.
Ihr über Jahre geführter Briefwechsel aus unterschiedlichen Aufenthaltsorten bildet die Textgrundlage dieser Produktion: Zwischen Komplizenschaft und Liebe changiert der Tonfall der Briefe, während die beiden vordergründig die beginnende Kriegsgefahr in Europa erkennen und thematisieren. Das Unausgesprochene, die Pausen und Auslassungen sprechen eine eigene Sprache, welche in ihrer Besonderheit hier erstmals zum Ausdruck kommt.
Angelika Kirchschlager, international gefeierte Opern- und Konzertsängerin, spricht und singt: Zu hören sind einige französische Piècen und Arien (Daniel F. E. Auber, Franz von Suppé u. a.), die Bertha von Suttner einstmals selbst gesungen hatte. Als junge Komtesse hatte sie eine Opernkarriere angestrebt (und sich die zu ihrer Zeit größte Diva, Adelina Patti, zum Vorbild gesetzt!).
Erwin Steinhauer, der große Universalist des heutigen Theaters, Films und Fernsehens, stellt Berthas Verehrer dar, den menschenscheuen Friedensfreund und Dichter-Chemiker Nobel.
Im brieflichen Gespräch werden Bertha von Suttner und Alfred Nobel als zwei Gestalten von weltweiter Wirkung gegenwärtig, so wie der Wert einer Freundschaft in Zeiten fundamentaler Unsicherheit.
(c)Daniela Matejschek
Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer treten in dieser Produktion zum ersten Mal gemeinsam auf. Die Briefe sind einer größeren Öffentlichkeit bisher nicht bekannt und wurden nun erstmals aus Bertha von Suttners und Alfred Nobels Konversationssprache, dem Französischen, von Elvira M. Gross übersetzt.
Alexander Doent stellte die Spiel-Fassung aus dem originalen Briefwechsel (der bis zu Nobels Tod 1896 währte) her – unter Einbeziehung von Kompositionen, die innig mit der Lebensgeschichte Bertha von Suttners zusammenhängen. Den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe 2018/19 bildet eine Première am Originalschauplatz, dem Suttner’schen Schloss Harmannsdorf in Niederösterreich.
„Madame, Ich stehe noch ganz im Banne Ihres wunderbaren Buches…“ (Alfred Nobel 1883; zu Inventarium einer Seele)
„Ich habe an den Herbst des Jahres 1875 gedacht – es ist gerade zwanzig Jahre her – da haben wir uns kennengelernt. […] Ein Denker, ein Dichter … er liebt leidenschaftlich den großen Horizont des menschlichen Denkens und verachtet die kleinliche, menschliche Dummheit. Er versteht alles und erhofft nichts: so sind Sie mir damals erschienen und an diesem Bild hat sich bis heute nichts geändert…“ (Bertha von Suttner, 1895)
Krieg und Frieden. Bertha und Nobel.
Eine Freundschaft aus Liebe.
Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer
Edda Andrea Graf, Klavier
Buch: Alexander Doent
Übersetzung und Textbearbeitung: Elvira M. Gross
Premiere: Schloss Harmannsdorf NÖ., 21. April
2018 um 16:00 Uhr
Vorverkauf (Restkarten) / 34,- Euro. Tourismus-Information Eggenburg, im Krahuletzmuseum. Tel.: 02984/3400 (keine Reservierungen) oder per E-Mail an: info@orgelwort.at. Sie erhalten umgehend die Kontodaten und nach Einzahlung des Kartenpreises die Kaufbestätigung.
Weitere Vorstellungen im Kulturhaus Gotha: 8. Mai 2020. Genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben. https://www.kulturhaus-gotha.de